Ein philosophischer Spaziergang ist eine einzigartige und inspirierende Methode, um tiefgründige Diskussionen und Reflexionen in einer entspannten und natürlichen Umgebung zu fördern. Jeder Spaziergang beginnt mit einem Impuls, der aus einem Zitat, der Vorstellung des Autors, einer kurzen Erläuterung und Impulsfragen besteht. Diese Einführung bietet den Teilnehmern eine Grundlage für den Gedankenaustausch und regt dazu an, über das Thema nachzudenken. Während des Spaziergangs bilden die Teilnehmer Kleingruppen, die sich intensiv über die vorgegebenen Fragen und Gedanken austauschen. Diese informellen Gespräche ermöglichen es den Teilnehmern, ihre Ideen frei zu äußern und verschiedene Perspektiven zu erkunden. An inspirierenden Wegpunkten können die Teilnehmer ihr wissen im Plenum teilen.
Bei violonisto wird der Philosophsiche Spaziergang nach den Leitmotiven des Guten, Wahren und Schönen ausgerichtet und mit der Didaktik des spielerischen Lernens gestaltet.
Der Mehrwert eines philosophischen Spaziergangs liegt in der Kombination von körperlicher Bewegung und geistiger Stimulation, die eine tiefere Reflexion und ein besseres Verständnis der behandelten Themen fördern. Die natürliche Umgebung schafft eine entspannte und inspirierende Atmosphäre, die das kreative Denken unterstützt. Am Ende des Spaziergangs werden die Ergebnisse der Kleingruppendiskussionen an festgelegten Stationen im Plenum geteilt. Dieser abschließende Austausch ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Erkenntnisse zu erweitern und von den Ideen der anderen zu profitieren. Durch den Dialog und die gemeinsame Reflexion wird das Bewusstsein für philosophische Fragestellungen geschärft und die Fähigkeit, kritisch und analytisch zu denken, gestärkt.
Inhalte
Ein Spaziergang verfolgt im Gegensatz zum Verrichten von Alltagstätigkeiten kein fixes Ziel und normalerweise auch keinen besonderen Zweck. In diesem Freiraum, zusammen mit der Naturerfahrung und der Bewegung – die auch die Gedanken in Bewegung bringen kann – können sehr wertvolle philosophische Einsichten entstehen. Dies funktioniert allein, zum Durchdenken oder zu zweit im Dialog, oder gar als Gruppe, die in Kleingruppen aufgeteilt werden kann. Die Absichtslosigkeit, der Einklang von Bewegung, Naturerfahrung und Begegnung mit sich selbst und anderen eignet sich ganz hervorragend zum Philosophieren. Am Anfang stehen das Thema und ein Impuls. Fragen, die als Handreichung dienen, begleiten Spaziergänger. Am Ende kann das Teilen der Erfahrungen und der Einsichten die Spaziergänger bereichern.
Antike
Sokrates und Aristoteles: Bereits in der Antike waren Spaziergänge ein wichtiger Bestandteil philosophischer Praxis. Sokrates führte oft seine Dialoge in den Straßen Athens, während Aristoteles und seine Schüler im Lykeion spazieren gingen, was ihnen den Namen „Peripatetiker“ einbrachte (von griechisch „peripatein“ – umhergehen).
Renaissance
Michel de Montaigne: Der französische Philosoph und Essayist Montaigne wanderte gerne durch die Natur und reflektierte über seine Gedanken, die er später in seinen Essays festhielt. Er schätzte den Spaziergang als Mittel zur Förderung des Denkens und der Reflexion.
18. und 19. Jahrhundert
Jean-Jacques Rousseau: Der französische Philosoph Rousseau war ein großer Befürworter des Spaziergangs. In seinen „Träumereien eines einsamen Spaziergängers“ beschreibt er, wie die Natur und das Gehen seine philosophischen Überlegungen inspirierten.
Immanuel Kant: Der deutsche Philosoph Kant war bekannt für seine täglichen Spaziergänge, die so regelmäßig waren, dass die Einwohner von Königsberg ihre Uhren nach ihm stellen konnten. Kant betrachtete den Spaziergang als wichtige Routine für geistige Klarheit und Gesundheit.
20. Jahrhundert
Martin Heidegger: Der deutsche Philosoph Heidegger verbrachte viel Zeit in der Natur des Schwarzwalds und betrachtete den Spaziergang als eine Methode, um tiefere Einblicke in das Sein zu gewinnen. Seine philosophischen Werke sind stark von seinen Spaziergängen inspiriert.
Gegenwart
Achtsamkeit und moderne Philosophie: Heute wird der philosophische Spaziergang oft im Kontext der Achtsamkeit und der modernen Philosophie gesehen. Viele Menschen nutzen Spaziergänge, um über komplexe Themen nachzudenken, Stress abzubauen und eine Verbindung zur Natur zu finden.
Der philosophische Spaziergang bleibt eine kraftvolle Methode, um den Geist zu klären, Inspiration zu finden und tiefere Einblicke in philosophische Themen zu gewinnen. Es ist eine Praxis, die Philosophen und Denker über die Jahrhunderte hinweg geschätzt haben.
Im Dezember 2022 erschien das Buch „ANTHROPOLOGIE 12 SPAZIERGÄNGE DURCH DEN GARTEN DES PHILOSOPHEN AN DER OBEREN DONAU“ des aus Fridingen an der Donau stammenden Philosophen Andreas Stefan Geiger.
Andreas Stefan Geiger möchte mit seinem Label Violonisto im Sinne des Guten, Wahren und Schönen Philosophie in ästhetischer Form für alle Interessierten anbieten. Mit guten Bildern, wahren Texten und einem schönen Design – didaktisch gut gemacht – führt er dabei die Menschen in die Philosophie ein.
Der Garten ist seit jeher ein perfekter Ort für das Philosophieren – schon in der Antike fand Platons Akademie in einem schönen Garten statt. Das Spazierengehen und die damit verbundene geistige Beweglichkeit nutzte sein Schüler Aristoteles, der gehend in Wandelhallen dozierte. Ergebnisse zeitgenössischer wissenschaftlicher Untersuchungen bestätigen, dass Bewegung in der Natur förderlich für kognitive Prozesse ist.
Am 27. Mai 2023 fand der erste geführte philosophischen Spaziergang von Violonisto anlässlich des 60. Geburtstages des Fridinger Patentanwalts Bernd Straub statt. Die Gruppe traf sich morgens an der Straße Maria Hilf in Fridingen. Nach einer kurzen Begrüßung und einem kleinen Umtrunk unterhalb der Burg Altfridingen ging es los.
Am Geistfelsen führte der Philosoph die Gruppe aus gut 20 Spaziergängern mit einem Zitat von Johann Peter Hebel, einem Autorenporträt und einem Impuls in das Thema „Heimat“ ein. Der Gruppe wurden exemplarische Impulsfragen zum Thema auf dem weiteren Weg gegeben. Auf dem nachfolgenden Weg tauschten sich die Teilnehmer in Kleingruppen zum Thema Heimat aus. An einem weiteren Aussichtspunkt auf das Donautal konnten die Teilnehmer ihre Gedanken und Erfahrungen wieder ins Plenum der Gruppe einbringen. Nach einem anstrengenden und steilen Aufstieg auf den Welschenberg wurde das Thema „Arbeit“ gemeinsam nach der gleichen Didaktik reflektiert. Auf dem weiteren Weg in Richtung Mühlheim philosophierte die Gruppe zum Thema „Lust“. Am Glitzernden Kreuz – mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Donautal bis nach Tuttlingen – wurde über das Thema „Intuition“ reflektiert.
Mittags stärkte sich die Gruppe hinter der Kirchenruine Maria Hilf bei einem Picknick. Zur Erinnerung wurden Fotos gemacht und die Teilnehmer erhielten je ein signiertes Buch des Autors, in das die Bilder eingeklebt wurden.
Am Nachmittag wurde in der Ruine noch das Thema „Einheit allen Seins“ behandelt und auf dem Risifelsen noch das Thema „Selbsterkenntnis“. Es war faszinierend zu sehen, welch unterschiedliche Erfahrungen und Denkweisen in aller Offenheit diskutiert wurden und die Gruppe, vom Philosophen inspiriert, wurde zum eigenen und gemeinsamen Denken und zum regen Austausch angeregt. So wurde Philosophie, die für viele eher abstrakte akademische Spielerei zu sein scheint, begreifbar und inspirierend für das eigene Leben. Nach einem Schlusspunkt am Bergsteig war der offizielle Teil der Veranstaltung beendet. Viele nutzten noch die Einladung des Veranstalters zum anschließenden lockeren Austausch und zum gemeinsamen Abschluss auf einer Terrasse.
Bei der Veranstaltung wurde der Ansatz, Philosophie nach dem Guten, Wahren und Schönen in Verbindung mit Bewegung in der Natur zu treiben, zu einer intensiven und bereichernden Erfahrung. Es wurden neue Denk-Horizonte eröffnet.
Der philosophische Spaziergang ist eine bewährte philosophische Praxis. Sie bietet Mehrwert in den folgenden vier Dimensionen.
Bewegung und Gehirnfunktion:
Regelmäßige körperliche Aktivität, wie Gehen, fördert die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Studien zeigen, dass dies die kognitive Funktion verbessert, die Konzentration steigert und kreative Denkprozesse anregt.
Natur und Stressabbau:
Das Verweilen in der Natur hat nachweislich stressreduzierende Effekte. Das sogenannte „Nature Deficit Disorder“ beschreibt die negativen Folgen eines Mangels an Naturkontakt. Ein Spaziergang im Grünen kann den Cortisolspiegel senken und somit zu einem ruhigeren, ausgeglicheneren Gemütszustand beitragen.
Philosophische Reflexion:
Bewegung in der Natur bietet eine ruhige Umgebung, die förderlich für tiefes Nachdenken und Reflexion ist. Abseits von Ablenkungen des Alltags können Gedanken klarer formuliert und komplexe Probleme aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.
Soziale Interaktion:
Philosophische Spaziergänge werden oft in Gruppen durchgeführt, was soziale Interaktionen fördert. Dies kann zu einem Austausch unterschiedlicher Sichtweisen und Erkenntnisse führen, was den intellektuellen Horizont erweitert.
Somit ist der Philosophische Spaziergang ein wertvolles Firmenevent, das umfassenden Mehrwert bietet.
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